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Bedeutung der verschiedenen Buddhafiguren

Jedes buddhistische Land hat im Laufe der Zeit Besonderheiten entwickelt, die mehr in einem kulturellen, als in dem grundlegend buddhistischen Zusammenhang zu sehen sind. Im Folgenden geht es um die Bildnisse des Buddhas.

Seit über 2.000 Jahren werden Buddha-Statuen hergestellt – die ersten wahrscheinlich in Indien. Dabei geht es jedoch nicht um eine Personendarstellung oder gar -vergötterung, sondern die Statuen sind als Erinnerung an die Lehre oder als Inspiration für die Gläubigen gedacht.

Obwohl sich die künstlerischen Stilrichtungen und technischen Möglichkeiten im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben und sich von Region zu Region unterscheiden, gibt es bestimmte Merkmale, die sich in den meisten Darstellungen finden, wie zum Beispiel das Bild eines Rades auf den Hand- oder Fußflächen, ein kleiner Punkt zwischen den Augen usw. All dies sind Beispiele von übernatürlichen Merkmalen, die in der indischen Ikonografie allen außergewöhnlichen Menschen gemeinsam war, sei er ein Universaler Welten-Herrscher oder ein Buddha. In den Schriften werden 32 Haupt- und 80 Nebenmerkmale unterschieden. Der Legende nach soll bei der Geburt des kleinen Siddharta, dem späteren Buddha, der Seher Asita erschienen sein, der diese 32 Merkmale entdeckte und Siddharta eine große Zukunft prophezeite.

Im Folgenden ein Zitat aus dem „Lakkhana Sutta“ (Lehrrede der hervorragenden Zeichen, in: Digha Nikaya 30):

«Zweiunddreißig, ihr Mönche, sind es der Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, […]. Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.

«Was sind das aber, ihr Mönche, für zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte? 

1)     «Da hat, ihr Mönche, der große Mann wohlgefestete Füße: daß aber, ihr Mönche, der große Mann wohlgefestete Füße hat, das ist eben an ihm eines der Merkmale eines großen Mannes.»

2)      «Weiter sodann, ihr Mönche: unten sind bei dem großen Manne, an den Sohlen der Füße, Räder zu sehn, mit tausend Speichen, mit Felge und Nabe und allen Abzeichen geziert: auch das, ihr Mönche, ist eben an ihm eines der Merkmale eines großen Mannes.»

3)     «Weiter sodann, ihr Mönche: schmal ist die Ferse, ...»

4)     «... lang sind die Finger und die Zehen, ...»

5)     «... sanft und zart sind Hände und Füße.»

6)     «Die Bindehaut zwischen Fingern und Zehen ist breit geschweift wie ein Netz.»

7)     «Muschelwölbig ist der Rist.»

8)     «Die Beine sind schlank wie bei der Gazelle.»

9)     «Stehend kann er, ohne sich zu beugen, mit beiden Handflächen die Knie befühlen und berühren.»

10)   «In der Vorhaut verborgen ist das Schamglied.»

11)   «Gülden leuchtet der Körper, wie Gold erglänzt seine Haut. ...»

12)   «... Sie ist geschmeidig, so geschmeidig, daß kein Staub und Schmutz daran haften bleibt.»

13)   «Einzelflaumig ist die Behaarung, je einzeln ist das Flaumhaar in der Pore gewachsen.»

14)   «Nach oben gerichtet ist der Flaum, die Flaumhaare sind nach oben gewachsen, schwarz wie Augenschminke, wie Ringe geringelt, rechts herum sind sie gedreht.»

15)  «Heilig erhaben ragt die Gestalt empor, ist gar heiter anzuschauen.»

16)  «Er hat die sieben konvexen Oberflächen. »

17)  «Wie beim Löwen ist der Vorderleib, mit der breiten Brust.»

18)  «Er hat keine Furche zwischen seinen Schultern»

19)  «Seine Proportionen sind die des Banyan-Baumes: seine Körperlänge entspricht seiner Armweite, seine Armweite entspricht seiner Körperlänge.»

20)  «Gleichgeformt sind die Schultern, ....»

21)  «... mächtig die Ohrmuscheln, ....»

22)  «... das Kinn löwenartig.»

23)  «Die Zähne sind vollständig, ...»

24)  «... gleichmäßig gefügt, ...»

25)  «... nicht auseinanderstehend, ...»

26)  «... glänzend weiß ist das Gebiß.»

27)  «Gewaltig ist die Zunge, ...»

28)  «... heilig der Klang der Stimme, ein Ton wie Waldvogelsang.»

29)  «Tiefschwarz sind die Augen, ...»

30)  «... die Wimpern wie beim Rinde.»

31)  «Eine Flocke ist zwischen den Brauen gewachsen, weiß und weich wie Baumwolle.»

32)  «Und es hat der große Mann einen Scheitelkamm.»

  

Die verlängerten Ohrläppchen stehen nicht auf dieser Liste, obwohl der Prinz schwere Ohrringe trug, die die Form seiner Ohrläppchen dauerhaft veränderten.

Körperpositionen und Handhaltungen

Neben diesen Merkmalen ist der Buddha jedoch auch immer wieder in bestimmten Körperpositionen (Asana) oder mit bestimmten Handhaltungen und Gesten (Mudra) zu sehen. Sie stehen symbolisch für bestimmte Ereignisse und Lebenssituationen.

Bei thailändischen Buddha-Statuen wird man nur bestimmte Handhaltungen vorfinden und diese kommen auch nur in bestimmten Körperhaltungen vor. Andere Kombinationen sind nicht zulässig. Es gibt sechs traditionelle Mudren:

Es handelt sich um eine stehende oder schreitende Figur:

  • Er hat entweder eine oder auch beide Hände erhoben wie ein Verkehrspolizist. Der Oberarm liegt am Körper, der Unterarm bildet einen rechten Winkel von 90 Grad nach vorne, die Handflächen weisen nach vorne, wobei die Finger nach oben zeigen. Diese Handhaltung heißt "Die Angst vertreiben" (Abhaya mudra). Es ist eine beruhigende, schützende Geste, die Schutzverheißung, Frieden und Furchtlosigkeit symbolisiert.

  • Er hat entweder eine Hand (oder seltener beide Hände) erhoben. Sein Zeigefinger und Daumen formen einen Kreis: Diese Handhaltung heißt "Die Geste der Unterweisung" (Vitarka mudra), sie ist die Geste des Lehrens und Erklärens.

  • Sein rechter Arm hängt ausgestreckt, die Handfläche zeigt nach vorne, die Finger zeigen in gerader Linie nach unten: Diese Handhaltung heißt "Die Geste der Wunschgewährung" (Varada mudra). Sie symbolisiert Barmherzigkeit und Freizügigkeit. Es gibt auch einige sitzende Figuren (z.B. im Wat Pho, Bangkok) mit dieser Handhaltung.

Es handelt sich um eine sitzende Figur:

  • Der Buddha sitzt mit gekreuzten Beinen. Er hat beide Hände locker im Schoß liegen, eine Hand liegt auf der anderen, die Handflächen zeigen nach oben. Diese Handhaltung symbolisiert die Meditation (Dhyana mudra).

  • Seine linke Hand liegt mit der Handfläche nach oben in seinem Schoß. Seine rechte Hand liegt auf dem rechten Knie, die Finger zeigen nach unten: Diese Handhaltung symbolisiert die Niederlage des Dämonen Mara, bei der Buddha die Erde als Zeugin für seinen Weg anrief. (Bhumisparsa mudra - wörtlich: Berühren der Erde, Thai: Sadung Mara) Sie symbolisiert die Unerschütterlichkeit des Buddhas.
    Diese Handhaltung ist auch das Symbol für Nachsicht und Friedfertigkeit.

  • Manchmal sitzt Der Buddha in der Meditations-Haltung auf dem zusammengerollten Körper einer Schlange (auf Thai: Naga Brok - Buddha unter der Naga).

  • Er hält beide Hände in Brusthöhe. Zeigefinger und Daumen jeder Hand formen einen Kreis, die Fingerspitzen der linken Hand berühren die rechte Handfläche: Diese Handhaltung heißt "Das Rad der Lehre in Bewegung setzen" (Dharmacakra mudra). Buddha dreht das Rad der Lehre, womit an seine erste Predigt im Hirschpark von Isipatana erinnert wird.

Neben der stehenden, schreitenden sowie der sitzenden Figur gibt es noch die liegende Körperhaltung. Dabei liegt Buddha mit geschlossenen Augen auf seiner rechten Seite und hat seinen Kopf auf die rechte Hand gestützt. Diese Stellung symbolisiert den Buddha bei seinem körperlichen Tod und dem Eintritt in das Parinibbana. Den berühmtesten Buddha in dieser Stellung kann man im Wat Pho in Bangkok sehen.

Wochentags-Buddhas

In der thailändischen Tradition wird jedem Wochentag eine Buddha-Statue mit einer bestimmten Handhaltung zugeordnet (Ausnahme ist der Mittwoch, dem zwei Figuren entsprechen). Etwa 500-600 nach Christus soll diese Tradition entstanden sein, da Gläubige annahmen, dass verschiedene Ereignisse im Leben des Buddhas an bestimmten Tagen der Woche stattfanden. Traditionell haben Buddhisten auch auf ihrem Haus-Altar „ihren“ Wochentags-Buddha stehen, der den Wochentag repräsentiert an dem man geboren wurde.

Die Wochentags-Buddhas sind häufig in thailändischen Tempeln in einer Reihe zu sehen. Darunter sind meist kleine Almosenschalen, um dort Münzen für seine Wochentag-Figur reinzuwerfen. Es soll Glück und Verdienst bringen.

Weiterhin sind jedem der Wochentage in Thailand nach astrologischen Regeln, welche von der hinduistischen Mythologie beeinflusst sind bestimmte Schutzgötter zugeordnet. Jeder Gott hat ein Reittier und ihm sind auch ein Planet sowie eine bestimmte Farbe zugeordnet. Diese Tagesfarben sind die traditionellen Geburtstagsfarben in Thailand.

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Montag
Buddha wendet Übel und Krankheit ab

 

Buddha steht und hält seine rechte Hand nach oben in Brusthöhe, wobei die Handfläche nach außen zeigt (in manchen Abbildungen können auch beide Hände erhoben sein oder statt der rechten Hand wird die linke Hand erhoben). Auch "Frieden stiftend" genannt (Abhaya mudra).

Einst wurde die indischen Stadt Vesali nach einer Dürre von Hungersnot, Cholera und von bösen Geistern gepeinigt. Man rief Buddha zu Hilfe und er ließ durch einen starken Regen die Dürre beenden und die Stadt reinigen. Danach wurden Almosenschalen mit geweihtem Wasser gefüllt, worauf Buddha und sein Jünger Ananda betend durch die Stadt wanderten, um mit dem Weihwasser die Kranken zu heilen und die Geister zu vertreiben.

Eine andere Geschichte die in diesem Zusammenhang herangezogen wird spricht davon, dass der Buddha seine Verwandten gestoppt hat untereinander zu streiten und zu kämpfen. Als der Buddha einst von einer Reise zurückkehrte fand er seine Verwandten im Streit über die richtige Verwendung von Flusswasser zur Bewässerung ihrer Reisfelder. Der Buddha hat sie ermutigt einen Kompromiss zu finden und sagte, dass menschliches Leben viel wertvoller als Wasser sei. Daraufhin begruben die Verwandten ihre Feindseligkeiten.

Somit ist der Montag der Tag der Friedensstiftung. Die Tagesfarbe ist gelb. Ein Montagsgeborener wird als ernsthaft mit gutem Erinnerungsvermögen sowie einer Vorliebe für Reisen beschrieben.

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Dienstag
Der liegende ruhende Buddha

Buddha liegt auf seiner rechten Seite, sein Kopf ruht auf einem Kissen, seine rechte Handfläche stützt seinen Kopf, der linke Arm liegt den seitlichen Körper entlang.

Meistens versinnbildlicht diese Position das Mahaparinibbana, also den körperlichen Tod des Buddhas. Sie steht auch für vollständigen Frieden und Loslösung von der Welt. Diese Pose kann aber auch lediglich den ruhenden Buddha darstellen. Meistens sind bei liegenden Statuen die Fußsohlen dekoriert.

Einst gab es einen gewissen Asurindarahu, den größten aller Riesen im Königreich der Riesen. Er war stolz und überheblich, weil er sich für den Größten hielt. Er bat um Audienz bei Buddha, war aber zu stolz sich vor Buddha zu verbeugen. Buddha lag auf einer Liegestatt, die rechte Hand stützte seinen Kopf, die linke Hand lag ruhig, das linke Bein liegt parallel auf dem rechten. Als Buddha den Riesen empfing, sah dieser das Wunder, das Buddha größer wurde wie er. Um dem eingebildete Riesen eine Lektion zu erteilen, zeigte er ihm das Reich der Engel, in dem jeder Engel hundertmal größer war als Asurindarahu. So wurde der Riese beschämt, wie er sich verhalten hatte. Bevor er in sein Königreich zurückkehrte, machte er einsichtig dem Buddha seine Ehrerbietungen.

Dienstag ist der Tag der Ruhe, des Schlafes. Die Tagesfarbe ist rosa. Ein Dienstagsgeborener wird als ernst, mutig und aktiv beschrieben, der häufig in Dienstleistungs- oder helfenden Berufen tätig ist.

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Mittwoch-Vormittag
Buddha mit der Almosenschale

Buddha steht hier andächtig und hält mit seinen Händen die Almosenschale der Mönche.

Als einst Buddha in seiner Vaterstadt Kapilavastu seine Familie besuchte um dort vor ihnen zu predigen, wurde ihm von Seiten der Familie und der Höflinge hoher Respekt entgegengebracht. Nach der Predigt Buddhas kehrten alle nach Hause zurück. Am nächsten Tag wurde ein prächtiges königliches Mahl für Buddha vorbereitet, jedoch hatte man vergessen, Buddha dazu ausdrücklich einzuladen und war in der falschen Annahme, Buddha würde ohne Einladung kommen. Da Buddha die Einladung nicht erhalten hatte, ging er mit seinen Jüngern, die Almosenschalen in der Hand haltend, die Hauptstraße von Kapilavastu hinunter, damit das einfache Volk für seine Ernährung sorgen würde. So hatte das Volk Kapilavastu zum ersten Mal das Privileg, Buddha und seine Jünger mit einer Almosenschale tragend zu sehen und ihn und seine Jünger mit Essen versorgen zu dürfen. 

Buddhas Vater war nicht erfreut darüber, dass sein Sohn mit einer Almosenschale um Nahrung bettelte, anstelle im Elternhaus zu speisen. Doch Buddha erklärte seinem Vater dass der Almosengang (Thai: pindabat) die Tradition der Buddhas und seiner Schüler seien und sie nie ohne Einladung bei einem Hausvater speisten.

Der Mittwochvormittag steht für das Empfangen. Die Tagesfarbe ist grün. Personen, die Mittwochvormittags geboren sind, werden als freundlich, künstlerisch und emotional beschrieben.

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Mittwoch-Nachmittag
Der Buddha sitzend im Wald mit Affe und Elefant

Buddha sitzt bequem und auf westliche Art, seine linke Hand liegt auf dem Oberschenkel, seine rechte Hand auf dem Knie. Er empfängt von einem Affen eine Honigwabe und von einem Elefanten einen Wassertopf als Geschenk.

Als einst Buddhas Jünger in Kosambi in Diskussionen gerieten und sich uneins waren, zog sich der Buddha in einem friedlichen Waldstück zurück. Dort ruhte er sich unter einem Baum aus. Ohne sein Zutun kamen ein Affe und ein Elefant zu ihm. Der Affe gab ihm eine mit Honig gefüllte Bienenwabe zum Essen und der Elefant gab ihm einen Topf Wasser zum Trinken. Diese Legende zeigt, dass selbst die Mitglieder des Tier-Reiches sich um den Buddha kümmerten.

Der Mittwochnachmittag steht für den Buddha. Die Position zeigt den Respekt gegenüber allen Lebewesen. Die Tagesfarbe ist hellgrün. Personen die Mittwochabends geboren sind, werden als hart arbeitend und ehrlich beschrieben.

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Donnerstag
Buddha in der Meditation

Buddha sitzt in der klassischen Meditationshaltung, seine Hände liegend entspannt in seinem Schoß, wobei die Handflächen nach oben zeigen. Diese Position unterstützt die optimale Balance zwischen Ruhe und Kontemplation. Es wird geglaubt, dass in dieser Position Energie durch den Kopf und die geöffneten Handflächen empfangen werden kann.

Nachdem sich Siddharta Gautama den verschiedensten religiösen Disziplinen unterwarf, ohne jedoch je eine Antwort auf seine Fragen zu finden, meditierte er unter einem Bodhi-Baum. Schließlich wurde ihm die Erleuchtung zuteil. Er hatte es geschafft und er hatte nun die Erkenntnis, dass die Begierde, der Ärger und die Unwissenheit die Ursache für alles Leid auf der Welt sind. Ihm wurde bewusst, dass nur derjenige seinen Geist befreien und Nibbana realisieren kann, wer die Begierde, Ärger und Unwissenheit überwinden kann. So wurde aus dem einstigen Prinzen der Erleuchtete, der Buddha.

Der Donnerstag ist der Tag der Meditation. Die Tagesfarbe ist orange. Donnerstagsgeborene werden als friedvoll, ruhig und ehrlich beschrieben; Tag der Lehrer, Richter oder Rechtsanwälte.

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Freitag
Buddha in Nachdenklichkeit und Ruhe

Stehende Figur, Buddha steht hier nachdenklich, seine Hände liegen gekreuzt an seiner Brust, wobei die linke über der rechten Hand liegt. Der Buddha wägt ab, ob er seine Erkenntnisse an andere weitergeben soll oder nicht. Diese Geste steht auch für Meditation und spirituelle Veränderung basierend auf persönlicher Erfahrung.

Nachdem der Buddha die Erleuchtung erlangte, zögerte er, ob er andere lehren sollte. Da erschien der Brahma Sahampati und bat den Buddha inständig, das Dhamma anderen Wesen darzulegen. Im „Brahmayācanakathā - Brahma Sahampati“ (Vinaya Pitaka, Mahavagga I.05) heißt es dazu:

(1) Dann, nachdem der Erhabene sieben Tage verbracht hatte, erhob er sich aus seiner Versenkung und ging vom Baum Königsstätte zum Feigenbaum "Ziegenhüter." Dort verweilte der Erhabene am Fuße des Feigenbaumes "Ziegenhüter." 

(2) Da kam im Geiste des abgesondert in Einsamkeit verweilenden Erhabenen folgender Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich. Dem Begehren hingegeben ist doch die Menschenwelt, findet Gefallen am Begehren, erregt sich am Begehren. Für die dem Begehren hingegebene, am Begehren Gefallen findende, am Begehren sich erregende Menschenwelt ist diese Lehre schwer zu verstehen, die da ist: der ursächliche Zusammenhang durch die Entstehung in Abhängigkeit. Und auch diese Lehren sind schwer zu verstehen, die da sind: die Beruhigung aller Aktivitäten, das Aufgeben der zu Wiedergeburt führenden Dinge, die Auslöschung des Durstes, die Leidenschaftslosigkeit, die völlige Erlöschung, das Nibbāna. Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde mich erschöpfen, dies würde für mich Anstrengung sein.

(3) Also gingen dem Erhabenen diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren:

 

Unter Mühen erkannte ich,
           jetzt geb' ich auf zu verkünden.
           Diese Lehre verstehen nicht
           die von Gier und Haß beherrschten.

 

Die Lehre geht gegen den Strom,
           ist weise, tief, schwer zu durchschau'n,
           von Leidenschaftlern nicht zu sehn,
           nicht sichtbar für Unwissende. 

 

(4) Da neigte sich bei dem dies überdenkenden Erhabenen der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre. Da erkannte Brahma Sahampati im Geiste den Gedankengang des Erhabenen und dachte folgendes: Die gute Welt geht zugrunde, die gute Welt geht völlig zugrunde, wenn nämlich der Geist des Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten sich zur Inaktivität neigt, zur Nichtverkündung der Lehre.

(5) Da verschwand Brahma Sahampati aus seiner Brahmawelt, so schnell wie ein kräftiger Mann einen gebeugten Arm streckt oder einen gestreckten Arm beugt und erschien vor dem Erhabenen. 

(6) Da legte Brahma Sahampati das Obergewand über eine Schulter, beugte das rechte Knie zur Erde, erwies dem Erhabenen mit zusammenlegten Händen Ehre und sagte folgendes: "Möge der verehrungswürdige Erhabene die Lehre verkünden, möge der Vollkommene die Lehre verkünden. Es gibt Lebewesen, die von Natur aus wenig Staub auf den Augen haben, durch das Nichthören der Lehre gehen sie abwärts; es werden Versteher der Lehre da sein."

(7) Dieses sprach Brahma Sahampati; und danach sagte er folgendes:

"In der Vergangenheit erschien in Magadha eine unreine Lehre, die von Befleckten erdacht wurde. Öffne diese Tür zur Unsterblichkeit, mögen die Leute die Lehre hören, die von einem Unbefleckten erkannt wurde. Einen, der auf der Spitze eines Felsens steht, würde das Volk von allen Seiten sehen. Dem gleichst du, Weiser, Allsehender, der zum Palast der Wahrheit aufgestiegen ist. Der Kummer vernichtet Habende, blickt herab auf das von Kummer betroffene, von Geburt und Alter überwältigte Volk. Steh auf, Held, Sieger im Kampf, Anführer, Schuldloser, gehe überall hin in die Welt, möge der Erhabene die Lehre verkünden, es werden Verständige da sein."

(8) Als dies gesagt wurde, sagte der Erhabene zu Brahma Sahampati folgendes: "Bei mir, Brahma, kam jener Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich ... Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde mich erschöpfen, dies würde für mich Anstrengung sein. Also gingen mir, oh Brahma, diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren ... Da neigte sich bei mir, oh Brahma, der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre.

(9) Zum zweiten Male sagte Brahma Sahampati dem Erhabenen folgendes: Möge der Erhabene die Lehre verkünden, ... es werden Verständige da sein. Zum zweiten Male sagte der Erhabene zu Brahma Sahampati folgendes: "Bei mir, Brahma, kam jener Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich ... Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde für mich Anstrengung sein. Also gingen mir, oh Brahma, diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren ... Da neigte sich bei mir, oh Brahma, der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre.

(10) Zum dritten Male sagte Brahma Sahampati dem Erhabenen folgendes: Möge der Erhabene die Lehre verkünden, ... es werden Verständige da sein. Da erkannte der Erhabene den Wunsch des Brahma, und aufgrund des Mitleids mit den Wesen betrachtete der Erhabene mit dem Buddhaauge die Welt. Da, als der Erhabene mit dem Buddhaauge die Welt betrachtete, sah er: es gibt Wesen mit wenig beschränktem Geist, mit stark beschränktem Geist, mit vielen Fähigkeiten, mit wenigen Fähigkeiten, mit guten Veranlagungen, mit schlechten Veranlagungen, den Belehrungen gut zugänglich, den Belehrungen schlecht zugänglich; einige wenige sehen die Gefahren und das, was für die andere Welt zu meiden ist.

(11) Gleichwie in einem Teich mit blauem Lotus oder in einem Teich mit rotem Lotus oder in einem Teich mit weißem Lotus die blauen oder roten oder weißen Lotuspflanzen im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, dem Wasser angepaßt, sich unterhalb des Wasserspiegels ernähren, einige wenige blaue oder rote oder weiße Lotuspflanzen, im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, gleichauf mit dem Wasserspiegel stehen, einige wenige blaue oder rote oder weiße Lotuspflanzen im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, über den Wasserspiegel hinauswachsen, durch das Wasser unberührt dastehen.

(12) Genau so sah der Erhabene, mit seinem Buddhaauge die Welt betrachtend, Lebewesen mit wenig beschränktem Geist, mit stark beschränktem Geist, mit vielen Fähigkeiten, mit wenigen Fähigkeiten, mit guten Veranlagungen, mit schlechten Veranlagungen, den Belehrungen gut zugänglich, den Belehrungen schlecht zugänglich; einige wenige sehen die Gefahren und das, was für die andere Welt zu meiden ist; dies gesehen habend, richtete der Erhabene diesen Vers an Brahma Sahampati: "Geöffnet sind denen die Türen zur Todlosigkeit, welche hören, schenket Vertrauen. Ich erkannte die Anstrengung für mich, deshalb, Brahma, verkündete ich die höchste Lehre unter den Menschen (noch) nicht."

(13) Nachdem Brahma Sahampati wußte: Der Erhabene verkündet die Lehre, verehrte er den Erhabenen, drehte sich rechts herum und verschwand von dort.

Ende der Erzählung von Brahma.

Freitag ist der Tag der Kontemplation. Die Tagesfarbe ist blau. Freitagsgeborene werden als lebenslustig, freundlich und ehrgeizig beschrieben.

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Samstag
Buddha wird von einer Naga beschützt

Buddha sitzt in der Meditationshaltung, seine Hände liegend entspannt in seinem Schoß, wobei die Handflächen nach oben, außen zeigen. Über ihm spreizt der König der Nagas seine fünf (manchmal auch sieben) Häupter, um ihn vor einem starken Regenguss zu schützen.

Nach seiner Erleuchtung blieb Buddha weitere sieben Tage unter dem Bodhibaum, um wieder in tiefer Meditation zu verfallen, so dass er nichts mehr von außen wahrnehmen konnte. Als später ein starker Monsunregen einsetzte, schien es so, dass Buddha aus seiner tiefen Meditation geweckt werde, aber da erschien plötzlich Muchalinda, ein Naga-König und streckte seine sieben Köpfe über den Buddha, um ihn vor dem starken Regen zu schützen, damit er seine tiefe Meditation ungestört fortführen konnte.

Samstag ist der Tag des Schutzes. Die Tagesfarbe ist violett. Samstagsgeborenen wird ein ruhiger, logischer Charakter nachgesagt. Sie haben etwas von einem Einsiedler und üben oft handwerkliche Tätigkeiten auf.

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Sonntag
Buddha in Achtsamkeit

Buddha steht achtsam, seine Hände sind in der Höhe der Oberschenkel, wobei die rechte Hand über die linke Hand ist. Seine Augen sind geöffnet.

Es wird erzählt, das Buddha, nachdem er unter dem Bodhibaum die Erleuchtung fand, aufstand, einen Schritt nach Nordosten machte und dann sieben Tage lang den Baum betrachtete, ohne einmal mit den Augen zu blinzeln, der Gesichtsausdruck ist wachsam. Er kontemplierte über das soeben erworbene Wissen, über das Überwinden allen Leidens und dem Widerstehen aller Versuchungen.

Sonntag ist der Tag der Zurückhaltung, des Innehaltens. Die Tagesfarbe ist rot. Ein Sonntagsgeborener wird als anständig, weise und beliebt bei Freunden und Familie beschrieben.

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